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E-Commerce |
Domainnamen
Allgemeines
Bei der Frage, ob Domainnamen ein Kennzeichen oder eine bloße Adresse
darstellen läßt sich grundsätzlich festhalten: Domainnamen stellen einen Alias-Namen
für den Zahlencode dar. Darüber hinaus können Domainnamen die Funktion eines Namens
oder Kennzeichens erfüllen. § 12 BGB, §§ 17, 37 HGB, §§ 14, 15 MarkenG, §§ 1, 3
UWG sind dann einschlägig. |
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Entscheidungen |
OLG Karlsruhe, Urteil vom 24.6.1998, 6 U 247/97
Die Verwendung einer bekannten Marke als Internetadresse verletzt das dem
Markeninhaber zustehende Markenrecht, § 14 Abs.2 Nr.3 MarkenG. Der Verwender einer
bekannten Marke nutzt die Wertschätzung der Marke und handelt unlauter. |
OLG München, Urteil vom 25.3.1999, 6 U 4557/98
Die Interessensabwägung bei Gleichnamigkeit fällt zugunsten des
berühmten Unternehmenskennzeichens aus. Dem Unternehmen steht ein Anspruch auf
Umschreibung der Domain zu.
Vergleiche: Entscheidung des LG
Paderborn vom 1.9.1999 |
LG Düsseldorf, Urteil vom 18.6.98, 4 O 160/98, nrk
Auch Abkürzungen können Namens- und Kennzeichenschutz für sich in
Anspruch nehmen. Die Abkürzung muß im geschäftlichen Verkehr genutzt werden und
unterscheidungskräftig zu anderen Personen oder Unternehmen sein. |
OLG Hamm, Urteil vom 13.1.98, 4 U 135/97,nrk
Die überragende Verkehrsgeltung des Namens ist vor Verwechselungsgefahr
und vor der Gefahr der Verwässerung bei Gleichnamigkeit zu schützen. Ein
Übertragungsanspruch der Domain-Adresse besteht nicht. |
OLG Stuttgart, Urteil vom 3.2.98, 2 W 77/97 (KR 98,263)
Firmennamen und Marken können auch im Internet dem Rechteinhaber
zustehen. Schon bevor die Homepage unter dem streitigen Domain-Namen ins Internet geht,
kann Unterlassung wegen drohender Erstbegehungsgefahr verlangt werden. |
LG Düsseldorf, Beschluß vom 5.1.1999, 34 O 2/99
Abgeänderte Domainnamen können gegen den Namensschutz
und gegen die Regeln des Wettbewerbs verstoßen. |
LG Hamburg, Urteil vom 10.6.1998, 315 O 107/98
Ist für einen Softwaretitel keine Verkehrsdurchsetzung festzustellen,
beschränkt sich die Frage der Rechtsverletzung darauf, ob ein Wettbewerbsverhältnis in
Branchennähe besteht. |
OLG München, Urteil vom 2. April 1998, 6 U 4798/97
Die Wahl einer Internetadresse kann unlauter sein, wenn dadurch einem
Markeninhaber die Möglichkeit genommen wird, selbst die üblich gewordene Präsens im
Internet mit dem Markennamen zu besetzen. Auf einen identischen oder ähnlichen Waren-
Dienstleistungs- Bereich kommt es nicht an, wenn von Verkehrsdurchsetzung des Markennamens
auszugehen ist. |
OLG Karlsruhe, Urteil vom 9.6.1999, 6 U 62/99
Es Handelt sich um eine unzulässige Namensanmaßung, wenn mit dem
gewählten Namen bestimmte Produkte, Einrichtungen o.ä. verbunden werden. Das gilt auch
für .com-domains. Das .com für kommerzielle Seiten gilt, ist nur den wenigsten bekannt
und kann den Gesamteindruck der Kennzeichnungskraft des Domainnamen nicht mindern |
OLG München, Urteil vom 14.9.1999, 11 U Kart 59/98
Da nur bei DENIC Domains unter .de registriert werden können, kommt der
DENIC e.G eine marktbeherrschende Stellung zu. Wegen dieser besonderen Stellung muß Denic
prüfen, ob mit einer Domainanmeldung bestehende Rechte Dritter verletzt werden. Die
Prüfung beschränkt sich aber lediglich auf offensichtliche Rechtsverletzungen. |
OLG München, Urteil vom 12.8.1999, 6 U 4484/98
Nutzen Dritte ein Unternehmenskennzeichen als Domainname, so wird damit
das bestehende Namensrecht des Unternehmens verletzt. Dabei kommt es nicht darauf an, ob
das Unternehmen gedenkt selbst im Internet aufzutreten. Auch dann, wenn für den
Domainname neben dem Unternehmenskennzeichen ein Zusatz beigefügt ist, liegt ein Verstoß
gegen das Namensrecht vor. |
LG Paderborn, Urteil vom1.9.1999, 4 O 228/99
Ein nur regional bekanntes Unternehmen hat keinen Anspruch auf
Domainfreigabe gegenüber einer gleichnamigen Familie. Die bei Namensgleichheit
vorzunehmende Interessenabwägung ergab, dass die Interessen der Familie nicht hinter
denen des Unternehmens zurücktreten. Vgl. hierzu die Entscheidung des OLG München vom
25.3.1999
Vergleiche: OLG München, Urteil
vom 25.3.1999, 6 U 4557/98 |
LG Bochum, Urteil vom14.10.1999,14 O 120/99
Eine markenmäßige Nutzung des markenrechtlich geschützte Begriff
"Webspace" liegt nicht vor, wenn der Begriff lediglich als Umschreibung für
Speicherplatz verwendet wird.
(Anm. Das DPMA verfügte mittlerweile die Löschung der Marke "webspace".
Beschwerde zum BPatG ist angekündigt.) |
OLG Hamburg, Urteil vom 13.7.1999, 3U 58/98
Eine Gattungs- oder Branchenbezeichnung als Domain-name kann zu einer
wettbewerbswidrigen Kanalisierung von Kundenströmen führen. |
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Homepageinhalte
Allgemeines
Die Gestaltung einer homepage nebst deren Inhalten folgt eigenen
(unjuristischen) Gesetzen. Die Gestaltung sollte innovativ, ansprechend, übersichtlich,
gegliedert, gekonnt, unverwechselbar und informativ sein. Dabei kann schnell juristisch
dünnes Eis betreten werden. Oft wird auf Mittel zurückgegriffen, die einem Schutzrecht
unterliegen. Logos werden übernommen, Musiktitel werden eingespielt, fremde Texte oder
Grafiken werden eingescannt u.ä..
Neben der Verletzung von Urheberrechten und sich anschließenden Konsequenzen darf die
Frage der Verantwortlichkeit nicht verkannt werden.
Neben der Verantwortlichkeit für eigene Inhalte können Diensteanbieter auch für fremde
Inhalte verantwortlich sein. |
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Entscheidungen |
OLG Hamburg , Grund- u. Teilurteil vom 5.11.1998, 3 U 212/97
Das Nutzungsrecht an Fotos "zur Publikation in Zeitschriften"
beinhaltet nicht zugleich das Recht der Publikation auf CD-Rom. |
OLG Frankfurt, Urteil vom 4.11.1997, 11 U 24/97
Ein Homepagebetreiber bei T-Online hat keinen Anspruch auf einen
sachfremden Eintrag in das Schlagwortverzeichnis |
OLG Karlsruhe, Urteil vom 11.3.1998, 6 U 141/97
Werden Waren oder Dienstleistungen an private Verbraucher kostenlos
abgegeben, können ausnahmsweise die Preise für gewerbliche Kunden ohne Einberechnung der
gesetzl. USt angegeben werden. |
LG Hamburg, Urteil vom 12.5.1998, 312 O 85/98, nrk
Wer sich den Inhalt zu einer verlinkten Seite zu eigen macht, kann eine
straf- und zivilrechtliche Haftung begründen. Auf § 5 TDG ist in den Urteilsgründen
nicht eingegangen. |
LG Mannheim, Urteil vom 1.8.1997, 7 O 291/97
Wer in den Meta-Informationen seine Homepage mit der Bezeichnung eines
Mitbewerbers in einer Suchmaschine verlinkt, handelt wettbewerbs- und markenrechtswidrig. |
LG Düsseldorf, Urteil vom 29.4.1998, 12 O 347/97
Das Einbinden einer verlinkten Seite in den eigenen Frame kann gegen
urheberrechtliche und wettbewerbsrechtliche Schutzrechte verstoßen |
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Entscheidungen |
AG Berlin-Charlottenburg, Beschluß vom 22.04.1997, 18 C 1003/97
Dem webhosting, Anbindung eines Servers an das Internet mit
mailconnectivity, liegt ein Geschäftsbesorgungsvertrag mit Dienstvertragscharakter
zugrunde. |
LG Düsseldorf, Urteil vom 13.11.1998, 38 O 83/98
Wirbt ein Webhosting-Provider mit einer 155 Mbit/s Anbindung an das
Internet, handelt es sich um irreführende Werbung, wenn der Eindruck erweckt wird, dass
diese Zugriffsgeschwindigkeit für alle auf der Seite angebotenen Tarife gelte und nicht
nur für ganz spezielle Tarife |
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Entscheidungen |
BGH, Urteil vom 16.01.1998, I ZR 9/95
Das Archivprivileg des § 53 Abs.2 Nr. 2 UrhG findet keine Anwendung, wenn
außenstehenden Dritten Zugriff auf das Archiv gewährt wird. |
BGH, Urteil vom 10.12.1998, I ZR 100/96
Auf das Archivprivileg gem. § 53 Abs.2 Nr.2 UrhG (Werkstücke dürfen zur
Aufnahme in ein Archiv vervielfältigt werden) kann sich ein Unternehmen auch dann nicht
berufen, wenn das Archiv nur von einer Mehrzahl von Unternehmensangehörigen genutzt wird. |
LG Berlin, Urteil vom 8.10.1998, 16 O 448/98
Werden von einem Suchdienst im Rahmen des Rechercheauftrages die
vielfältigen Angebote im Internet (hier der Kleinanzeigendienst einer Berliner Zeitung)
durchsucht, ausgewertet und von einzelnen Inhalten Auszüge gefertigt, stellt dies eine
unzulässige Vervielfältigungshandlung dar |
LG Köln, Urteil vom 26.8.1998, 28 O 272/98
Kopiert ein Datenbankhersteller für die eigene Datenbank Teile einer
anderen Datenbank, ist die Verbreitung der gesamten Datenbank solange zu unterlassen, bis
die kopierten Datenteile entfernt sind. |
LG Berlin, Urteil vom 8.10.1998, 16 O 448/98
Hält ein Online-Dienst eine Sammlung von Daten bereit (hier
Kleinanzeigenteil einer Zeitung), unterliegt die Sammlung dem Datenbankschutz des § 87a
UrhG. Das Recherchieren mit Meta-Suchmaschinen, deren Ergebnisse die Übernahme einzelner
Angebote sind, beinhaltet eine unberechtigte Vervielfältigung. |
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Entscheidungen |
BGH, Urteil vom 8.7.1998, VIII ZR 1/98
-Bei Lieferung gegen Nachnahme übernimmt der Käufer die Nachnahmekosten
-Offensichtliche Mängel an der gelieferten Ware sind innerhalb einer Woche vorzubringen,
sind unwirksam. Denn dem Kunden wird die Aufrechnungsbefugnis genommen und es ist ihm
mindestens eine Woche Prüfungsfrist zu gewähren bis die Anzeige an den Verkäufer
abgesendet werden muß. |
LG Freiburg, Urteil vom 7.11.1992, 9 S 139/90
Online-AGB werden nur dann Vertragsbestandteil, wenn sie kurz, klar
gegliedert und problemlos abrufbar sind. |
LG Ravensburg, Urteil vom 13.6.1991, 2 S 6/91
Nur am Bildschirm angezeigte AGB können wirksam Vertragsbestandteil
werden; sie müssen nicht notwendig in körperlicher Form vorliegen. Doch ist das
gewählte Medium zu berücksichtigen. Eine Kenntnisnahme in zumutbarer Weise scheidet bei
umfangreichen und mehrseitigen AGB aus |
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E-Mail
Allgemeines
Das unaufgeforderte Zusenden von e-mail-Werbung (spamming)
ist unzulässig. So von mehreren Gerichten entschieden.
Die Frage, ob e-mail-Werbung mit der schon länger als unzulässig geltenden Fax-Werbung
vergleichbar ist, stellt sich so nicht mehr.
E-mail-Werbung ist dann nicht von vorneherein unzulässig, wenn der Werbende mit dem
Angemailten in einer Geschäftsverbindung steht oder der Angemailte, ausdrücklich oder
konkludent, der Zusendung von e-mail-Werbung zugestimmt hat. |
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Entscheidungen |
LG Berlin, Beschluß vom 14.5.1998, 16 O 301/98
Privatpersonen haben einen Unterlassungsanspruch gegen unverlangte
e-mail-Werbung wegen Verletzung der allgemeinen Persönlichkeitsrechte |
LG Hamburg, Urteil vom 6.1.1999, 312 O 579/97
E-mailWerbung(spamming) ist unzulässig. Ausn.: Einverständnis des
Beworbenen oder eine bestehende Geschäftsbeziehung zwischen Werber und Beworbenem |
LG Hanau, Beschluß vom 23.9.1999, 3 Qs 149/99
Die Beschlagnahme von e-mails durch die Staatsanwaltschaft ist nicht
möglich. E-mails unterliegen dem Fernmeldegeheimnis. |
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