Hardwareloser Vertrieb von OEM-Versionen

BGH, Urteil vom 6.7.2000, I ZR 244/97

Der Weitervertrieb von OEM-Produkte mit dazugehörende Hardware kann seitens des Softwareherstellers nicht vorgeschrieben werden. Das Verbreitungsrecht des Softwarehestellers (Urheber) hat sich mit "in-Verkehr-bringen" der Software erschöpft, so dass ein Weitervertrieb von OEM-Produkten ohne dazugehörende Hardware zulässig ist.

Community- oder Powershopping II

OLG Hamburg, Urteil vom 24.08.2000, 3 U 178/00

Die Bildung virtueller Einkaufsgemeinschaften zur Erzielung umsatzabhängiger Mengenrabatte verstößt gegen das RabattG. (Anm.: Zu berücksichtigen ist das im Laufe des Jahres 2001 fallende RabattG ). Daneben liegt ein Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht unter dem Aspekt des übertriebenen Anlockens verstößt

Online-Auktion II

LG Münster, Urteil vom 21.01.2000, 4 O 424/99

Die hier verhandelte Online-Auktionen ist nicht mit herkömmlichen Auktionen vergleichbar, denn es mangelt an der Möglichkeit des Übergebotes; hier wird nur eine Frist zur Abgabe von Geboten eingeräumt. Verträge können auch online geschlossen werden. Die abgegebenen Gebote beinhalten ein Angebot, dass vom Anbieter der Ware noch angenommen werden muß. Grundsätzlich verstößt eine vorweggenommene Annahmeerklärung des Anbieters nicht gegen das AGBG.

"mitwohnzentrale.de" Gattungs- und Branchenbezeichnungen

OLG Hamburg, Urteil vom 13.7.1999, 3U 58/98

Eine Gattungs- oder Branchenbezeichnung als Domain-name kann zu einer wettbewerbswidrigen Kanalisierung von Kundenströmen führen.

Zur "Ablieferung" von Standardsoftware

BGH, Urteil vom 22.12.1999, VIII ZR 299/98

Als "Ablieferung" im Sinne von § 377 HGB gilt die vollständige Übergabe der Ware in den Machtbereich des Käufers, sofern nichts anderes vereinbart ist. Sonderregeln für Software, z.B. ein störungsfreier Programmlauf, sind gesetzlich nicht vorgesehen und widersprechen der Intention nach schneller Mängelregulierung.

Keine Millenium-Fähigkeit als Mangel

LG Leipzig, Urteil vom 23.7.1999, 3 O 2479/99

Ob für die Software die 2000-Jahr-Fähigkeit vereinbart wurde oder nicht, bestimmt sich nach dem Einzelfall. Selbst wenn keine Vereinbarung getroffen wurde, kann ein Mangel in Ansehung der übliche Nutzungsdauer, des Vertragszwecks und dem Projektvolumen vorliegen (Vertragsschluß hier 1993), selbst wenn die Software im Zeitpunkt ihrer Erstellung den anerkannten Regeln der Technik entsprach.

"Shell.de", Gleichnamigkeit und überragende Verkehrsgeltung

OLG München, Urteil vom 25.3.1999, 6 U 4557/98

Die Interessensabwägung bei Gleichnamigkeit fällt zugunsten des berühmten Unternehmenskennzeichens aus. Dem Unternehmen steht ein Anspruch auf Umschreibung der Domain zu

"badwildbad.com" Städtenamen unter der TLD .com

OLG Karlsruhe, Urteil vom 9.6.1999, 6 U 62/99

Es Handelt sich um eine unzulässige Namensanmaßung, wenn mit dem gewählten Namen bestimmte Produkte, Einrichtungen o.ä. verbunden werden. Das gilt auch für .com-domains. Das .com für kommerzielle Seiten gilt, ist nur den wenigsten bekannt und kann den Gesamteindruck der Kennzeichnungskraft des Domainnamen nicht mindern

GbRmbH – die Gesellschafter haften dennoch

BGH, Urteil vom 27.09.1999, II ZR 371/98

Kraft Gesetz haften die Gesellschafter einer GbR für die von der Gesellschaft begründete Verbindlichkeiten. Mit Zusätzen wie "..mbH", "..mit beschränkter Haftung" oder "..ohne persönliche Gesellschafterhaftung" kann die Haftung der Gesellschafter für Verbindlichkeiten der Gesellschaft nicht auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt werden

Vorsteuerabzug und Umsatzbesteuerung bei unternehmerisch genutzten Fahrzeugen ab dem 1.4.1999

BMF Schreiben vom 8. Juni 1999, IV D 1 – S 7300 – 63/99

Das Schreiben erläutert die umsatzsteuerlichen Behandlung von unternehmerisch genutzten Fahrzeugen. Es beinhaltet u.a. Regelungen zum Erwerb von Fahrzeugen vor und nach dem Stichtag, zur Fahrzeugüberlassung an Mitarbeiter und zur Miete/Leasing von Fahrzeuegen

Verletzung des urheberrechtlichen Schutzrechts von Datenbankherstellern

-LG Köln, Urteil vom 26.8.1998, 28 O 272/98

Kopiert ein Datenbankhersteller für die eigene Datenbank Teile einer anderen Datenbank, ist die Verbreitung der gesamten Datenbank solange zu unterlassen, bis die kopierten Datenteile entfernt sind.

Dokumentation ist Hauptleistungspflicht

OLG Köln, Urteil vom 26.5.1998, 4 U 34/97

Auch ohne schriftliche Erwähnung im Vertrag gehört die Lieferung einer umfassenden Dokumentation zur Hauptleistungspflicht.

"Webspace" - Abmahnwelle

LG Bochum, Urteil vom14.10.1999,14 O 120/99

Eine markenmäßige Nutzung des markenrechtlich geschützte Begriff "Webspace" liegt nicht vor, wenn der Begriff lediglich als Umschreibung für Speicherplatz verwendet wird.
(Anm. Das DPMA verfügte mittlerweile die Löschung der Marke "webspace". Beschwerde zum BPatG ist angekündigt.)